Geschichten |
...von Stan |
Ein bisschen Glück muss
der Mensch heut zu Tage haben, denn die Gefahren lauern an jeder Ecke. Also das eine kann ich Euch sagen: Die Welt ist heutzutage voller Gefahren, Stellt Euch das mal vor ! Heut zu Tage traut man
sich kaum auf die Strasse zu gehen. Und was macht die
Regierung dagegen ? Oder neulich. In dem Augenblick wäre ich
vor Schreck fast gestorben. Plötzlich sah ich links von mir, in einer
Entfernung von nicht einmal einem halben Meter ein Auto und rechts von mir in
gleicher Entfernung einen Lastwagen. Wie ich da erstarrt vom Schreck,
eingeklemmt zwischen den Autos so stand, wurde mir bewusst, daß diesmal
wirklich nicht viel gefehlt hat, und ich wäre beinah zwischen den beiden
Fahrzeugen zerquetscht worden. Glück für mich nur, daß die beiden Autos dort
nur geparkt haben. Aber sie hätten auch genauso gut fahren können. Und dann ?
Wenn ich nur an die vielen kleinen Kinder denke die hier täglich die
Strassenseite wechseln müssen. Nicht auszudenken was da so alles passieren
könnte ! Gut - an dem Tag habe ich
vielleicht noch Glück gehabt und bin wohlbehalten auf der anderen Strassenseite
angekommen, aber es hätte auch ganz anders kommen können. Ja, ja. Die Gefahren
lauern wirklich an jeder Strassenecke, Immer noch mit Schreck in
den Knochen, kaufte ich mir die Zeitung und trat noch vorsichtiger als bisher
den Weg zurück nach Hause an. Nur noch einmal kurz um die Ecke hätte ich gehen
müssen, und dann wäre ich schon unversehrt zu Hause angekommen, aber das
Schicksal wollte es anders. In dem Augenblick, als ich um die unübersichtliche
Häuserecke abbiegen wollte, stand sie vor mir. Eine blutrünstige,
zähnefletschende Bestie. Na ja, so ganz richtig hat
die Bestie ihre Zähne noch nicht gefletscht, aber als ich sah, wie frech sie mich
anschaut, da wusste ich sofort, daß sie es aber vorhatte. Das Blut in meinen
Adern blieb stehen - so erschrocken habe ich mich. Ich zitterte auf dem ganzen
Körper und ein kalter Schweiß stand mir auf der Stirn. "Jetzt musst du etwas
ergreifen und dich wehren !" Sagte eine innere Stimme zu mir. Ich
überlegte kurz ob ich die Zeitung, die ich in meiner Tasche hatte ergreifen
soll, oder lieber die Flucht. Ich entschloss mich für die Zeitung und bin mit
der selben kurzerhand auf die Bestie losgegangen. Erst schlug ich mit der
Zeitung an den Kopf des Scheusals und dann schlug ich der Frau, die diese
Kreatur an der Leine hielt, vor, daß sie gefälligst ihren Kampfhund richtig
festhalten soll. Meine Frage, ob sie nicht weiss, daß sie verpflichtet ist mit
ihren Kampfhund einen Maulkorb zu tragen, hat sie verneint. "Nein"
Sagte sie, "Ich muss kein Maulkorb mit meinem Hund tragen. Und wenn mein
Hund denkt, daß er ein Maulkorb unbedingt tragen müsse, so muss er ihn schon
selber tragen." Wie sie das gemeint hatte,
das habe ich in der Aufregung nicht so ganz verstanden und so setzte ich
einfach meine Abwehr mit der Zeitung fort. Eine Weile fixierte das Untier die
Zeitung mit der ich versuchte es abzuwehren aber dann fing es an, laut zu
knurren und kläffen. Ich war ratlos und überlegte fieberhaft ob ich um Hilfe
rufen soll oder es dem Schicksal überlassen, was mit mir weiter geschieht. Als
die Frau sah, daß ich kurz vorm Nervenzusammenbruch stand, nahm sie das
kläffende Ungeheuer auf den Arm und wie sie dann kopfschüttelnd ihren Weg an
mir vorbei fortsetzte, hörte ich wie sie sagte: "Mein Gott ! So ein
kräftiger Kerl und er macht sich wegen so einem kleinem Yorkshireterrier in die
Hose." Die Frau hatte gut zu
reden, denn sie wusste was für einen Hund sie da an der Leine führt, aber wie
sollte ich es wissen ? Es hätte auch genauso gut ein Kampfhund sein können und
da muss ich nur an die vielen kleinen
Kinder denken, die hier jeden Tag zur Schule gehen. Nicht auszudenken, was da
so alles passieren könnte. Tja, wie Ihr sehen könnt,
die Gefahren lauern heut zu Tage wirklich an jeder Ecke. |
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