Zurück

Geschichten

 ...von Ursula


Hallo - ich versuche mal das Team Cora + Frauchen zu erklären!

Sorry, wenn ich bei mir anfange - ich wurde ohne Tiere groß, denn meine Eltern sind eiserne Verfechter der Theorie: Tiere machen Dreck, stinken, kosten Geld und Zeit ..... - wo ist da ein Vorteil?

Als Kind schon habe ich dagegen Tiere abgöttisch geliebt. Ich rannte zu jedem Hund und zu jeder Katze und knuddelte und streichelte die Tiere ohne zu fragen. Komisch - kein Tier hat mir jemals etwas getan! Meine Mutter blieb immer in sicherem Abstand stehen und schrie - in der Hoffnung wohl, ich käme wieder heil zurück.

Tja - dennoch hatte ich mein Leben auch später ohne Tiere eingerichtet. Berufliche Ziele wurden erwartet und angestrebt - da hatte ein Tier einfach keinen Platz!

Erst als ich mich endgültigst aus dem Einflussbereich meiner Eltern bewegt hatte, stellte ich mein Leben mit Hilfe meiner Hündin Cora komplett um.

Wie kam ich zu Cora oder sie zu mir? Oh, das war sehr ungewöhnlich und ist eigentlich ganz blöd gelaufen.

Ich schlug mich nach der Pleite meiner Firma, bei der ich gearbeitet hatte, mit einem Job in einer Kneipe durchs Leben. Viele Möglichkeiten Arbeit zu bekommen gibt es ja bei uns nicht.

Die Nachbarn und Bekannten des Kneipenbesitzers hatten einen noch recht jungen temperamentvollen Schäferhund mit dem ich sehr gerne spielte, wenn mal Zeit war. Er war sehr lieb. Nur hatte er ein Problem - die Hündin am anderen Ende der Straße!!! War das Mädchen heiß, fand Rocky immer einen Weg zu ihr - doch er kam dort nicht ins Grundstück! So kam es auch, dass Passanten ihn dort verzweifelt stehen sahen und ihn ins Tierheim brachten, da sie nicht wussten, dass er nur wenige Meter weiter wohnte.

Sein Frauchen bat mich, mit ihr ins Tierheim zu fahren um ihn abzuholen. Dort wurden wir angesprochen - Cora und Rocky hätten sich auf Anhieb so gut verstanden und ob wir nicht.......!

Rocky´s Frauchen lehnte sofort ab - 4 Kinder, Rocky und Mann - neee unmöglich!!! Auch bei den lieben, aber verschreckten Augen nicht!!

Gut - wir fuhren wieder. Aber das Hundemädchen (sie war damals 9 Monate alt) ging mir nicht mehr so richtig aus dem Kopf, obwohl es sinnlos war. Ich hatte eine kleine Wohnung im 3. OG und auch wenig Zeit, da ich ja arbeiten musste.

Tja, dann kam Rocky´s Frauchen auf die Idee, Cora könnte tagsüber zu Rocky um im Garten zu toben. Nachmittags könnten wir gemeinsam Gassi gehen und nach dem Kneipenjob könne ich Cora mit nach Hause nehmen.

Eigentlich war ich so dumm und ließ mich darauf ein und holte Cora aus dem Tierheim.

Dieses Leben war sicherlich besser als das im Heim, aber es war ein Scheißleben, was ich der Hündin zumutete. Ich stellte schnell fest, dass sie nicht so recht wusste wo sie hingehörte. Sie wich wohl nicht von meiner Seite, als ich in der Nähe war, aber manchmal wusste sie wirklich nicht auf wen sie hören sollte.

"Schluss" sagte ich, so geht es nicht. Ich habe dann mein Leben komplett umgekrempelt. Wir suchten uns ein kleines Häuschen mit Garten, das wir uns gerade so leisten konnten und zogen um. Dann lernte ich meine Hündin erst mal richtig kennen. Sie hasste es alleine zu sein, sie hörte hervorragend gut, sie entfernte sich nie weiter als 10 Meter von mir, sie liebte es Auto zu fahren, und und...

Jetzt erst merkte ich so richtig, dass ich mir einen Kindheitstraum erfüllt hatte - und Cora auch!! Wir spielten in jeder freien Minute und ich merkte, dass spielen für sie wichtiger war als alles Andere. Dies ist übrigens auch heute noch so und sie ist jetzt 6 Jahre alt.

Wir wissen beide, dass wir uns gegenseitig viel gegeben haben und noch geben werden. Wir haben schlechte und gute Zeiten gemeinsam durchgestanden - es waren mehr schlechte, aber gerade die haben uns zusammengeschweißt!!



 


HomeLinksSorgenkinder - Kontakt - Geschichten - Brennpunkte